Alles begann 1985…
…mit der Idee, „es einmal zu versuchen“, im Midi, mit einem Schiebedach-Connoisseur, mit viel, sehr viel Gas (immer nach dem Rezept „was nicht mit Gas geht, geht mit viel Gas!“), mit viel Lärm, viel Kraft, viel Einsatz von Fendern, viel Aerger – und der fixen Idee, es wieder zu versuchen (und das taten / tun wir denn auch – bis heute….).
Ferien auf Binnengewässern wurden fortan zum festen Bestandteil der Jahresplanung.
gefunden im Restaurant „Le chat qui pêche“ in Argeliers (Canal du Midi)Geändert haben sich über die Jahre der Gebrauch des Gashebels, damit automatisch Geschwindigkeit, Hektik, Lärm – und Sicherheit.
Oft gewechselt haben die Boote – und damit konkretisierte sich immer weiter die Idee, wie denn „das ideale Boot“ in etwa aussehen müsste!
Immer wieder wiederholt haben sich jedoch die Reviere: Altvertrautes wiederzufinden hat – auch heute noch – hohen Stellenwert!
Ueber die Jahre gesehen:
Jahr | Boot | Revier | von | nach |
1985 | CR / CI 1135 | C. du Midi | Narbonne | Narbonne |
1986 | CR / CI 1135 | C. du Midi | Narbonne | Narbonne |
1987 | CBL / Rhône Star | C. du Rhône à Sète | St Gilles | St Gilles |
1988 | CBL / Corsair | C. du Midi | Castelnaudary | Castelnaudary |
1989 | CBL / CI 1135 | Saône | Gray | Gray |
1990 | CBL / Rhône Star | C. du Midi | Port Cassafières | Port Cassafières |
1991 | LO / Terrasse 1260 | C. du Midi | Homps | Homps |
1992 | CBL / Tasman | C. du Rhône à Sète | St Gilles | St Gilles |
1993 | CBL / CI 1275 | C. du Midi | Trèbes | Trèbes |
1994 | CBL / Concorde | C. de la Marne au Rhin | Hesse | Hesse |
1995 | LI / Linssen | C. du Rhône à Sète | Palavas | Palavas |
1996 | was (zum Teufel!) | war denn | da | los?! |
1997 | LO / FB 1106 | C. du Midi | Argens Minervois | Argens Minervois |
1998 | LO / FB 1400 | C. du Rhône à Sète | Lattes | Argens Minervois |
1999 | CBL / Crusader | C. lat. à la Garonne | Mas d’Agenais | Mas d’Agenais |
2000 | LO / FB 1400 | C. du Midi | Negra | Argens Minervois |
2001 | CBL /Grand Classique | C. du Rhône à Sète | St Gilles | Port Cassafières |
2002 | CBL /Classique | C. lat. à la Garonne | Mas d’Agenais | Mas d’Agenais |
2003 | CBL /Grand Classique | C. du Midi | Castelnaudary | Port Cassafières |
2004 | was (zum Teufel!) | war denn | da | los?! |
2005 | was (zum Teufel!) | war denn | da | los?! |
2006 | CBL / CI 1135 | C. du Midi | Homps | Homps |
2007 | FL-KT / Kormoran 1100S | Saône | Corre | Corre |
2007 | FF / Euroclassique 129 | C. lat. à la Garonne | Moissac | Moissac |
2008 | NA / Midi Cruiser 4 | C. du Midi | Le Somail | Le Somail |
2008 | CBL / Commodore 1370 | C. du Midi | Trèbes | Narbonne |
CBL – Crown-Blue Line
Cr – Crown
Lo – Locaboat
FF – France Fluviale (Euroclassic)
FL – Fluvial Loisirs
Na – Narrowboat
KT – Kuhnle Tours
…. und ganz offensichtlich geht die Charterei auch im (und nach!!) dem Zeitalter des Roi BABAR weiter – siehe hier ganz unten!Ueber die Reviere betrachtet:
Le Canal du Midi (immer und immer wieder – ab 1992 natürlich mit Frontignan, ab 2002 mit Sète als Ausgangsbasis…)
(handbetriebene Schleusen wären auch heute noch die schönsten…).
Agde
Béziers, Fonserannes
Auch dieses Ding (der „Wasserkeil“ von Fonserannes) war zwischen 1983 und 2001 zeitweise in Betrieb – aber „von Hand“ macht’s viel mehr Spass!!
tunnel de Malpas
Capestang
La Croisade
Argeliers – et le chat qui pêche
Homps
Ecluse de l‘ Aiguille à Puichéric, et Jean Barthes, son éclusier-sculpteur….
Le Canal du Rhône à Sète
Aigues Mortes
Palavas les flots
Frontignan Plage
Sète (côté mer…)
L‘ Etang de Thau
Sète (côté étang…)
Marseillan
Mèze
Les Onglous
Le Canal Latéral à la Garonne
La Saône
Le Canal de la Marne au Rhin
Unsere verschiedenen Charter- Boote:
Die englischen narrow-boats mit ihrer Pinnensteuerung haben unzweifelhaft ihren ganz eigenen Charme – sind aber etwas gar eng („narrow“ halt) – Patia lag ständig im Weg…
Schiebedach-Connoisseure waren stets die Favoriten (und werden es mit Sicherheit bleiben – auch wenn es sie leider längst nicht mehr gibt)!
Pénichettes (aller Baumuster!) waren auch immer geschätzt,
genauso wie die bequemen Boote von Crown und später Blue Line.
Zwischendurch mal etwas ganz anderes – Stahlbauten, wie zum Beispiel eine Linssen (ab Palavas)
oder eine Euroclassic (ab Moissac)
oder eine Kormoran 1100 S (die FRANCESCA, damals noch ab Corre).
Die Erfahrungen mit diesem Schiff gaben den Ausschlag:
wenn schon mal ein eigenes Schiff, dann müsste es etwas Derartiges sein!
Das war es dann schliesslich auch – siehe alle anderen Kapitel dieser Webseite!
Und dann – wer hätte es gedacht – die Charterei geht weiter:
Jahr | Boot | Revier | von | nach |
2014 | KT / Kormoran 1500 | Berlin | Zeuthen | Zeuthen |
2023 | LO / FB 1020 | C. du Midi | Négra | Argens Minervois |
2024 | LO / P 1260 R | Lorraine / Sarre | Lützelburg | Lützelburg |
kT – Kuhnle Tours
LO – LOCABOAT
Im Mai 2014 werden wir dem König BABAR für ganze zwei Wochen untreu und chartern in Berlin / Zeuthen eine Königin, nämlich die KöNIGIN LUISE.
Die Königin LUISE ist eine KORMORAN 1500, also eine etwas fülligere, behäbigere und vor allem geräumigere Dame als der etwas kleinere Roi BABAR….
Mit ihr erkunden wir die Gewässer in und um Berlin:
Von Zeuthen geht’s zunächst über Köpenick zum Landwehrkanal, quer durch Berlin …
… nach Charlottenburg…
… dann über Spandau…
… nach Potsdam.
In Potsdam bleiben wir zwei Tage und besichtigen Stadt und Sanssouci.
Dann geht’s zurück nach Spandau.
Hier ist wiederum zwei Tage Fahrpause für Stadtrundgang und U-Bahnfahrt ins Berliner Zentrum (emel für einen Teil der Gesellschaft – den Maulkorbzwang für die Patia in der U Bahn wollen wir nicht ausprobieren, auch wenn eine hilfsbereite Person uns eine Uebergangslösung mit einem Kabelbinder (!) empfiehlt – bewegen können wir das Mädchen und uns auch in Spandau – ohne Maulkorb!).
Von Spandau geht’s dann via Tegel zu Schiff wieder in die Innenstadt…
…und auf der Spree am frühen Morgen, bevor die Touristenschiffe durch die Stadt kreuzen, quer durch die Stadt…
…zur Mühlendammschleuse.
Abstecher in den Berliner Altstadthafen.
Wenn man hier nicht ganz genau in der Mitte des Brückenbogens fährt…
(Des Schiffsführers Stellung im Beruf: kniend.)
Dann weiter via Köpenick in den Müggelsee.
Anschliessend fahren wir über den Müggelsee zum Dämeritzsee,
und dann gehts weiter via Seddinsee – Krossinsee – Zeuthen in den Krüppelsee,
und schliesslich, vor der Rückfahrt nach Zeuthen, machen wir noch einen Abstecher in den Dolgensee.
(Die Patia geniesst den Freilauf!)
Nach zwei Wochen „Berlin zu Wasser“ landen wir – genau mit einem radikalen Wetterumsturz – wieder am Steg in Zeuthen.
Alles in allem: tolle Fahrt, bestes Wetter, angenehmes, trotz gewichtiger Masse leicht manövrierbares Schiff – wenn auch (wegen seiner üppigen Abmessungen) etwas anspruchsvoll bezüglich Platzbedarf am Anleger – aber wir waren ja nicht in Zeitdruck, und die Saison noch nicht ausgebrochen!
Und jetzt – nach Le Roi BABAR?!
… geht es offensichtlich weiter im Text (was denn auch sonst!) – und auch jetzt wieder mit Charter (leider, aber was bleibt uns schon…)
Vorerst im Telegrammstil:
- Mai 2023
- selbstverständlich (wo denn sonst!!) auf dem Canal du Midi – diesmal von Négra nach Colombiers und zurück nach Argens Minervois
- wieder mal mit einer Locaboat Pénichette FB
- und natürlich wieder zusammen mit einer Hundedame (diesmal der Yana. Sie hats – für eine wasserscheue, gesetzte Dame erstaunlich rasch – auch gelernt…)
Also denn:
Im Mai 2023 chartern wir in Négra („fast in Toulouse oben“) eine Locaboat Pénichette1020 FB für eine bachauf, -ab und wieder -aufwärts – Tour auf dem Canal du Midi („fast bis nach Béziers hinunter“).
Es ist eine Jubiläums-Tour: die Nr 25 unserer Charterbootfahrten….
Für die Anfahrt per Auto gönnen wir uns zwei altersgerechte Etappen mit einer Uebernachtung in Orange – schon hier warten viele Erinnerungen…
Am Freitag, 5. Mai übernehmen wir in Négra unsere Flybridge-Pénichette – ein offensichtlich in Ehren gealtertes, nicht mehr ganz dichtes (und schon als neu sicher nicht durch Ergonomie auffallendes) Mietboot, die „Gurgy“.
Auch die Yana übernimmt…
Und dann geht es in aller Gemütsruhe zunächst bei schwachem Verkehr ein paar Schleusen hoch zum Scheitelpunkt des Kanals beim Port Lauragais – und dann viele Schleusen runter bis vor Fonserannes, und zum Abgewöhnen dann noch eine letzte obsi zurück zum Abgabehafen in Argens Minervois.
Im Gegensatz zu früheren Midi-Fahrten haben wir diesmal ein lockeres Programm vor uns, ohne jeden Zeitdruck, und so leisten wir uns mal hier eine Pause, mal dort einen Aufenthalt – und auch die Aktionen der „jeunes paysans“, die im oberen Teil der Strecke auch mal nächtens eine Schleuse sabotieren (dh zB von der Stromversorgung abschneiden), um ihrem Unmut darüber Ausdruck zu verleihen, dass sie für ihre sécheresse-geplagten Felder nicht vom Kanalwasser profitieren dürfen, während Touristenboote durchgeschleust werden, bringen unseren Kalender nicht durcheinander (höchstens mal einen Aufenthalt an einem an sich nicht vorgesehenen Ort – Yana mag das durchaus).
Immerhin werden die Touristenboote zum Wassersparen vor den Schleusen zusammengefasst („groupés“, das hatten wir doch auch schon mal – diesmal funktioniert das aber, weil die Schleusen im Midi immer noch individuell von Schleusenwärtern betreut werden, die sich da konsequent durchsetzen…).
Uebernachtungsplätze finden wir in
- Négra – mal fürs erste – wir sind ja nicht auf der Flucht
- Ségala – grad noch an den zwei letzten Holzpollern im vollen Dorfhafen
- Castelnaudary – mit Strom und „allem drum und dran“ am perfekten Quai – mit erinnerungsträchtigem Hafen- und Stadtrundgang – aber wegen des Gewitters mit Wolkenbruch ohne Abendausgang zu einem der vielen Cassoulet-Restaurants (wozu gibts denn Büchsencassoulet!).
- Bram – im neuen Locaboat-Hafen an der prallen Sonne (wo früher ein einsamer, lauschiger Anleger unter grossen Platanen war)
- Trèbes – wo wir grad noch zwei freie Poller neben der Le Boat-Basis finden
- La Redorte – immer noch sehr schön, wenn mittlerweile leider auch ohne das früher sehr gute Restaurant
- Homps – nach wie vor ausgezeichneter Dorf-Anleger und nach wie vor gut für Einkäufe – und sehr gut fürs Essen im Restaurant – das wir hier zum ersten Mal auf diesem Trip ausgiebig und auf hohem Niveau zelebrieren!
- Paraza – am perfekten Betonquai (wenn auch ohne Hafen-Infrastruktur – aber die gabs vor 30 Jahren noch überhaupt nirgendwo…) und mit sehr sympathischer „Hafen“-Gastronomie
- Capestang – wir erwischen die beiden buchstäblich letzten einer unendlich langen Reihe von bereits (wohl eher „längst“) besetzten Pollern – wenn auch erst bei denen ausserhalb der Zapfsäulen-Zone. Das mit mannigfaltigen Erinnerungen im Hinterkopf besuchte Hafenrestaurant hat den eher mittelmässigen Standard früherer Zeiten in etwa gehalten…
- Le Chat-qui-pêche – nein, diesen (früher unabdingbaren…) Halt gibts für unsereinen schlicht nicht mehr – also kann auch nicht über das Schicksal des einst vielbesuchten Restaurants berichtet werden: mindestens einen km vor und einen km nach der Brücke ist Anlegen heutzutage schlicht nicht mehr möglich – Alles belegt mit (zurzeit noch) schwimmendem Altmetall (siehe auch weiter unten)
- Colombiers – Hafenplatz mit allen Schikanen, und das schon früher excellente Hafenrestaurant hat zwar einen neuen Chef – aber (oh Wunder!) immer noch den früheren hohen Standard (Yana ist einverstanden…)!
Nachdem mittlerweile die Bootsdichte auf dem Kanal gegenüber der ersten Woche deutlich zugenommen hat (und wir uns jetzt auch in generell viel dichter befahrenen Regionen befinden), kehren wir hier um und benutzen „bergauf“ wiederum die folgenden Anleger:
- Capestang – diesmal im Hafen-Zentrum und mit allem drum und dran (und viel Verkehr – ergo rundum viel action…)
… da waren wir doch vor 37 Jahren (!) auch schon mal (etwas weniger Verkehr hatte es damals allerdings) – siehe in diesem Kapitel ganz oben!
- Paraza – wie gehabt! Heute ist aber leider die ganze Gastronomie geschlossen – dafür gibts später pluie en abondance (und im Schiff drin tropfts aufs Bett – siehe unten), und zu Allem hinzu chutet die tramontane in einer Art, die uns ein drittes Tau zum Festbinden als geraten erscheinen lässt
- Argens – Minervois – aus Wettergründen (die tramontane rüttelt und schüttelt uns am Quai von Paraza auf sehr unangenehme Art durch) ziehen wir uns einen Tag früher als geplant in den „sicheren“ Abgabehafen zurück – auch wenns hier weiter schüttelt und rüttelt…
… und da bleiben wir halt bis zum Abgabetag eine weitere Nacht liegen – immerhin: guter Hafen, sehr gute Wege für all die Hundetrips, gleich zwei gute Restaurants – und der Taxi zum Autoabholen in Négra kommt problemlos einen Tag früher – was will man mehr!
Und zum Schluss:
(und jetzt jammern wir auf hohem Niveau):
Der canal du midi ist (wenn man ihn von früher kennt) kaputt – die Platanen (und die gabs schlicht überall) sind gestorben und gefällt (auch überall…).
Heute hat man zwar Fernsicht – aber immer die gleiche. Und keine Bäume mehr. Und keinen Schatten mehr.
(Wie das früher mal aussah, zeigen all die vielen alten Fotos oben, ganz am Anfang dieses Kapitels….)
Es wird zwar aufgeforstet – aber das ist für (viel!) spätere Generationen…
Dafür brennt die Sonne (wenn sie mal tut…) und es bläst die tramontane (die tut immer und immer mehr) ungehindert gegen die Boote (bzw quer zu ihnen).
Was geblieben ist, ist der Verkehr (soviel Schiffe, wie wir in diesen 2 Wochen hier getroffen haben, haben wir in Lothringen jeweilen in einem ganzen Jahr nicht gesehen…)
Geblieben ist auch der Ginster – immerhin…
Zudem gibts jetzt hier Fernsicht! Den Canigou in den Pyrenäen und auch die Alaric-Höhenzüge sah man früher ab Schiff nie so prominent. Und überall in der Ebene drehen Windräder (bzw blinken nachts Warnlichter) – kein Wunder im Land der tramontane….
Nicht neu, aber in viel grösserer Zahl als früher anzutreffen, sind die renovierten Luxus-Pénichen, die für jeweilen eine Handvoll teurer Gäste den Kanal befahren und sich durchaus verkehrsberuhigend auswirken (wie organisieren die wohl ihre Direktkreuzungen an den vielen engen Stellen?). Immerhin – gegenüber uns „Kleinen“ verhalten sie sich (meist…) rücksichtsvoll und entgegenkommend!
Und Anlegen? Konnte man früher «überall» – heute steht überall, wo man denn noch könnte, dauerhaft Schrott am Ufer, der aufs Absaufen wartet und dessen Eigentümer Entsorgungs- oder Standplatzkosten sparen wollen (und die VNF lassen das offensichtlich zu…).
Schliesslich noch etwas zum Schiff:
Ein Charterschiff ist kein eigenes Boot – und Mietboot fahren ist etwas völlig anderes als eine eigene Barke zu fahren – Binsenwahrheiten…
Wir erinnerten uns an frühere sehr gute Erfahrungen mit Locaboats Fly Bridge – Pénichettes und haben es wieder damit versucht – aber diesmal wars ein uralter Kahn, öfter mal eher mühsam zum Fahren, undicht (es hat ins Bett geregnet, und wie!), Radio zwar vorhanden, aber unbrauchbar (dh kaputt).
Die Unmengen an schwarzen Ameisen, die das Schiff bei der Uebernahme bevölkert haben, konnten wir mit den bekannten grünen Büchslein immerhin in zwei bis drei Tagen auf erträgliche Mengen reduzieren.
Wenn man es mit dem Bugstrahler versuchen will, müssen sich ausgewachsene Personen beim Aussen- Fahrstand (und nur den haben wir benutzt, klar) so weit nach vorne zum entsprechenden Kippschalter beugen, dass man fast bäuchlings auf dem Schiffsdach liegt und deshalb nur dieses (von oben…) sieht – oder aber man zieht die Sicht auf Schiff und Wasser vor, und geniesst dann eben den Komfort eines Querruders nicht mehr. Wir zogen meist die (kurzen) Blindfahrstrecken vor – das Ding fährt ja langsam…
Und: Wie kann man bloss ein Mietboot bauen, bei dem sich die Lichtschalter alle (alle!) an den Kabinendecken befinden (dh unerreichbar für Kinder)?
Und: warum hat ein Mietboot, das für 4 – 6 Passagiere angeboten wird, gerade mal einen (einen einzigen!) Stecker für 12 Volt und einen (einen einzigen!) Stecker für 220 Volt (wenn man denn schon mal Landstrom hätte)?
Und: „früher“ gabs Mietboote wie heute, aber nirgendwo (nirgendwo!) Stromanschlüsse (nein, auch nicht an den offiziellen Anlegestellen…) – und nie (nie!!) hatte man ein Stromversorgungsproblem. Heute: 2 Nächte ohne Landstrom, und die Batterien versagen den Dienst (heisst: können den Motor nicht mehr starten…) – zu wenig Spannung… Wo zum Teufel findet denn da der zusätzliche Stromverbrauch statt (und da war nichts „Mitgebrachtes“ zum Laden im Schiff – garnichts… und nicht mal das Bordradio konnte sich (mangels Funktion) am Stromverbrauch beteiligen)? Liegt das wirklich nur am heutzutage elektrisch betriebenen Kühlschrank („früher“ funktionierte halt auch der mit Gas….)?!
Immerhin: Der Pannendienst von Locaboat (zum Auswechseln der lahmen Starterbatterie) funktionierte ebenso rasch wie kompetent wie freundlich wie kulant – un grand merci!
Ergo: wenn man mal ein gutes Schiff hatte (also eine „auf dem Wasser fahrende Ferienwohnung“), muss man sich nachher wohl oder übel mit so etwas wie einem „kurzzeitig bewohnbaren schwimmenden Objekt“ abfinden. Natürlich weiss man schon vorher, was alles fehlen und vermisst werden wird – aber es fehlt dann halt trotzdem…
Dochdoch, es gab auch echte highlights:
Die diversen Damen in den diversen capitainerien (entstanden mit der Land-Infrastruktur, ohne die Bootfahren heutzutage ja offenbar nicht mehr möglich wäre….) waren allesamt und ausnahmslos äusserst freundlich, hilfreich und entgegenkommend!
Vom einen oder anderen sehr guten Restaurant haben wir geschrieben.
Die in dieser Region nun öfters anzutreffende Trennung von altem Treidelpfad und neuem Fahrradweg kommt traditionellen und Hunde-Wanderern absolut entgegen.
Und die Yana hat sich nach ein paar Tagen (obschon ganz und gar kein Wasserfan wie etwa ihre Vorgängerin – und eigentlich ein nervöses Strampeltier) sehr gut ins Bootsleben eingefügt und auch rasch die manchmal etwas komplizierten Verkehrswege im, zum, vom und vor allem auf dem Schiff begriffen und selbständig unter die Pfoten genommen – schön!
Trotzdem: Nächstes Jahr wieder auf dem Bach? Sicher!
Im Midi? Wohl eher nicht…
Und so starten wir denn im Juni 2024 eine weitere „weisch-no-Tour“ mit einer Terrasse-Pénichette auf dem Canal de la Marne au Rhin und auf dem Saarkanal von und nach Lützelburg.
Mal sehen, was sich da alles geändert hat…
Vorerst im Telegrammstil:
- Juni 2024
- selbstverständlich (wo denn sonst!!) auf dem Canal de la Marne au Rhin und auf dem Saarkanal – diesmal von Lützelburg via Gondrexange nach Sarralbe und zurück nach Lützelburg (mit vielen gastronomischen und hundetechnischen Zwischen-und Aufenthalten)
- wieder mal mit einer Locaboat Pénichette „Terrasse“
- und natürlich wieder zusammen mit der Yana. Sie ist mittlerweile auf einem Schiff durchaus „zu Hause“.
Also denn:
im Juni 2024 chartern wir in Lützelburg („fast in Saverne unten“) eine Locaboat Pénichette Terrasse 1260 für eine bachauf, -ab, wieder auf- und wieder abwärts – Tour auf dem Canal de la Marne au Rhin und auf dem Saarkanal („bis nach Sarralbe hinunter“).
Am Samstag, 1. Juni übernehmen wir in Lützelburg unsere Pénichette, ein offensichtlich in Ehren gealtertes und schon als neu sicher nicht durch Ergonomie auffallendes Mietboot, die „Petite Creusière“.
Und nachdem wir unsere Erfahrungen mit Ravitaillement unterwegs in dieser Region bereits vorbezogen haben, schieben wir unseren Start auf den Montag „nach der Versorgungsfahrt nach Phalsburg“ und verbringen vorerst einen faulen Sonntag an der Sonne im angenehmen, sehr ruhigen Locaboat-Hafen und in alten und neuen Gaststätten im von früher bestens bekannten Kanal-Dorf Lützelburg.
Am Montagmittag gehts dann vorerst bergauf bis zum und mit dem Arzviller- Schleusenlift, und oben gleich weiter auf die schleusenfreie Rennbahn Richtung Nancy.
Die erste Uebernachtung findet in Hesse, am Anleger nach der Le Boat – Basis statt – Ruhe pur.
Die weiteren Nächte verbringen wir in
- Albeschaux am Saarkanal
- Mittersheim, wo abends freundlicherweise im Hafen eine mobile Dorfbeiz aufgebaut und betrieben wird (andere Beizen gibts hier nicht mehr…)
- bei der écluse 16, vis à vis der gleichnamigen Beiz
- grad nochmals bei der écluse 16 – wegen der Beiz natürlich, aber auch wegen der hundefreundlichen Umgebung, der Ruhe, und so weiter…
- Sarralbe im Stadthafen, wohin diesmal der Wendepunkt der Reise gelegt wird
- Mittersheim, diesmal leider ohne mobile Dorfbeiz
- Albeschaux, wie gehabt
- Niderviller (zu einem geradezu phantastisch hohen Uebernachtungspreis – aber Bootstouristen übernachten dort sowieso nur einmal…)
- und schliesslich wieder in Lützelburg – wir sind viel zu früh hier, aber die Schleusenkette nach Saverne (und zurück) auch noch abzuarbeiten, stinkt uns – und hier ist es sonnig und ruhig und gemütlich und verkehrsfrei und die Dorf-Infrastruktur ist ok……..
Im Gegensatz zum Vorjahr im Midi (das war eine Erinnerungsfahrt „nach Jahrzehnten wieder einmal“ – und entsprechend oftmals frustrierend) war die diesjährige Tour ein „Wiedersehen mit alten Bekannten“ (Orten, aber auch – ganz ungeplant – Personen) mit durchwegs positiven Erinnerungen.
Und das Schiff: dieses Modell hatten wir 1991 (!) schon mal im Süden – damals noch etwas neuer. Und geändert hat sich seither daran nichts – ausser dem Alter.
Für ältere Semester ist die Treppenfreiheit ideal – alles auf einem Boden. Und der verfügbare Raum ist durchaus komfortabel.
Das Mobiliar weniger: die Klappstühle sind auf Kindergrössen ausgelegt – Erwachsene haben die Knie am Kinn und am Tisch das Blatt knapp unter den Schultern…
Bei einem nächsten Mal also beim Start ein paar davon auswechseln (Locaboat hat durchaus auch andere….) oder eigene Liegestühle mitnehmen – die fehlen schmerzhaft, wenn man Sonne und Ruhe geniessen will.
Und die Bemerkungen zu elektrischen Schaltern, Steckern, Anschlüssen vom letzten Jahr: copy paste…